Mit dem Projekt "Jüdisch hier - mediale Spurensuche in Westfalen" beteiligte sich das LWL-Medienzentrum am Themenjahr "2021 Jüdisches Leben in Deutschland". Im Rahmen von medienpädagogisch begleiteten Projektgruppen haben Schüler:innen aus ganz Westfalen das jüdische Leben im eigenen Ort erforscht. Aus den Ergebnissen dieser Recherchen sind individuelle Medienprodukte wie z.B. Filme, Podcasts und natürlich auch BIPARCOURS entstanden!
Alle Medienprodukte werden auf der Projektwebsite http://www.juedischespuren.lwl.org gesammelt und präsentiert. Von 23 Gruppen haben insgesamt sechs Schulen als Medienprodukt einen BIPARCOURS erstellt. Hier stellen wir die Parcours näher vor.
Attendorn: Nana Kahn, die erste Abiturientin am Rivius-Gymnasium
Nana Kahn war das erste Mädchen, das 1929 am Rivius Gymnasium in Attendorn ihr Abitur ablegte. Fast 100 Jahre später nehmen Schüler:innen des Gymnasiums ihre Biografie unter die Lupe. Wer war Nana Kahn? Wie erlebte sie ihre Schulzeit und warum konvertierte sie später zum jüdischen Glauben? Im interaktiven Rundgang durch Attendorn lassen die Schüler:innen Nana Kahn zu Wort kommen.
Bönen: Spurensuche in Bönen
Jüdisches Leben und jüdische Kultur ist vielfältig! Das konnten die Schüler:innen des Marie-Curie-Gymnasium im Projekt „Jüdisch hier“ feststellen. Ihr BIPARCOURS stellt jüdische Orte in Bönen vor, beleuchtet die jiddische Sprache, Speisevorschriften und jüdische Traditionen. Mit dem Besuch einer Moschee zeigt die Gruppe sogar eine interkulturelle Perspektive auf.
Bochum: Entlang des Stelenweges zum jüdischen Leben
In Bochum informieren an verschiedenen Orten der Innenstadt Stelen über das jüdische Leben in der Ruhrgebietsstadt. Entlang dieses Stelenweges hat die Hildegardis-Schule im Rahmen des Projektes „Jüdisch hier“ einen interaktiven Rundgang mit BIPARCOURS gebaut. Dort bekommen Besucher weiterführende Informationen, aber es gibt auch Audioguides oder Quizfragen.
Gronau: Vier „Schulen ohne Rasissmus – Schule mit Courage“
Für das Projekt „Jüdisch hier – mediale Spurensuche in Westfalen“ haben sich die vier Gronauer “Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“ zusammengefunden: die Euregio-Gesamtschule Gronau-Epe, die Gesamtschule Gronau, die Fridtjof-Nansen-Realschule und das Werner-von-Siemens-Gymnasium. Entstanden ist ein BIPARCOURS, der vier jüdische Familiengeschichten vorstellt.
Iserlohn: Jüdisches Leben in Iserlohn
Welche Spuren jüdischen Lebens lassen sich in Iserlohn finden? Die Schüler:innen des Anne-Frank-Projektes am Friederike-Fliedner Berufskolleg haben sich auf Spurensuche begeben. Sie besuchten das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus, forschten im Stadtmuseum und erkundeten den ehemaligen Luftschutzbunker. In ihrem BIPARCOURS kann der Rundgang nachgegangen werden.
BIPARCOURS - MSS sucht Marga Spiegel - Erlebnistour – Handy-Rallye - Stadtrallye per Smartphone und Tablet
Marga Spiegel überlebte den Holocaust, weil sie sich auf Höfen im Münsterland verstecken konnte. Die Schüler:innen der Marga-Spiegel Sekundarschule in Werne entdeckten nun die Biografie der Namensgeberin ihrer Schule neu. Sie zeichneten ihren Weg auf den verschiedenen Höfen nach und erstellte einen BIPARCOURS zur Geschichte von Marga-Spiegel.
Das Projekt „Jüdisch hier – mediale Spurensuche in Westfalen“ war eingebunden in das bundesweite Festjahr #2021JLID, das der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ mit seiner Geschäftsstelle in Köln organisiert und koordiniert hat. Gemeinsam mit dem Verein förderte auch die LWL-Kulturstiftung das Projekt als eines von 24 Projekten im Rahmen des Förderschwerpunktes „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“.